Blütenrausch aus kleinen Zwiebeln

Das Wiedererwachen des Gartens im Frühjahr ist immer wieder aufs Neue ein Wunder. Zwiebelpflanzen durchbrechen die Erde, Goldlack und Vergißmeinnicht breiten sich aus, und die krautigen Pflanzen zeigen ihr erstes Grün. Es ist ein langsamer, fast unmerklicher Prozeß, bis der Winter plötzlich vom Frühjahr und dann endgültig vom Sommer abgelöst wird und der
Garten in voller Blüte steht. Das Frühjahr bildet den Auftakt des Gartenjahres; mit seiner Fülle belohnt es uns schon ein Stück für unseren Fleiß im vorangegangenen Herbst. Die frühlingsblühenden Zwiebelpflanzen öffnen den Vorhang und beherrschen die Szene, solange der Garten noch frisch und jung ist. Zwiebelpflanzen gehören zu den schönsten und zuverlässigsten
Gartenfreunden. Beim Kauf weiß man schon, daß jede Zwiebel eine Blütenknospe enthält, die nur darauf wartet, in der richtigen Zeit aufzugehen.
Im Sommer freuen uns Lilien, Sommerhyazynthen, den herbstlichen Garten schmücken Herbstzeitlose und Krokusse. Jedes Jahr erscheinen sie aufs Neue und beweisen uns ihre schier unerschöpfliche Energie der Vermehrung, ohne daß wir ihnen dabei helfen. Zwiebelpflanzen sind wegen ihrer Farbe im Frühjahr besonders wichtig, da die krautigen Stauden noch nicht mit
ihnen in Konkurrenz treten können. Ihre Rivalen sind die Blüten von Bäumen und Sträuchern und dem frischen jungen Laub.
Viele Zwiebelpflanzen, die später im Jahr blühen, werden höher und großartiger. Sie heben sich ab von dem Pflanzengetümmel einer gut gefüllten Rabatte und setzen energische Akzente. Die Individualität ist ihr charakteristisches Merkmal. Die Zwiebeln bilden die unterirdischen Organe, in denen Nährstoffe und Wasser, dieden Pflanzen eine lange Winterruhe ermöglichen, gespeichert werden. Zwiebeln sind im Grund verdickte Blätter der Pflanze, dieden im Zentrum
liegenden neuen Trieb umhüllen. Die Wurzeln sitzen unten an einer kleinen Scheibe.