Gründüngung

Gründüngungspflanzen sind Pflanzen, die aufgrund von unterschiedlichen Eigenschaften dazu beitragen den Boden zu verbessern, und ihn unterstützen sich zwischen oder nach Gemüsekulturen zu erholen. Sie können die Bodenstruktur verbessern, den Boden mit Nährstoffen und organischem Material anreichern, sodass keine Düngung notwendig ist, verdichtete Böden auflockern und Boden vor dem Austrocknen und vor Verschlämmung schützen. In der Regel werden sie nach der Blüte und bevor sie wieder aussamen abgeschnitten und in den Boden eingearbeitet, oder sie frieren mit dem ersten Frost ab und die abgestorbenen Pflanzen bilden eine Schicht organischen Materials auf der Erdoberfläche und verrotten über den Winter, genau wie die Wurzeln im Boden.
Saatguternte:
Auch wenn der Großteil der Pflanzen in den Boden eingearbeitet wird und eine Selbst-Aussamung vermieden werden soll, müssen jeweils einige Pflanzen nach der Blüte stehen gelassen werden, sodass die Samen ausreifen und geerntet werden können. Gründüngungspflanzen können auch gut kombiniert werden. Sie haben oft mehrere Funktionen, dienen z.B. zugleich auch als Bienenweide, bekämpfen Schädlinge im Boden oder dienen uns als Nahrungs-, Zier-, Heil-oder Energiepflanze.

Hier finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Gründüngungspflanzen:

Samentütchen Nr. 18.5. Wilde Malve

Anbau: Malven kann man ab März bis August direkt im Garten aussäen. Die Samen sät man etwa einen Zentimeter tief aus. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius keimen sie nach etwa ein bis zwei Wochen.  Malven mögen es am liebsten möglichst sonnig und windgeschützt. Gerade die Wildsorten kommen sowohl mit magerem als auch mit nährstoffreichem Boden zurecht.  Die aufrecht und krautig wachsende Pflanze besitzt eine bis zu 2m tief reichende Pfahlwurzel.

Pflege: Das Gießen von Wilden Malven ist nur bei großer Hitze notwendig, oder wenn es sehr lange nicht geregnet hat. Die Malven sind als ausgesprochen genügsam und pflegeleicht. Wenn sie im Freiland in eine nährstoffreiche Erde gepflanzt wurden, nicht zwangsweise. Allerdings ist durch eine regelmäßige Düngergabe eine üppigere Blüte zu erwarten. Zum Düngen eignen sich beispielsweise: Stallmist, Brennnesselsud oder Kompost.

Saatguternte:Malvensamen können im Sommer geerntet werden, sobald die Samenstände anfangen zu trocknen. Samen noch ein paar Tage bis Wochen offen liegen lassen, damit sie wirklich getrocknet sind, danach in ein Glas füllen. Den Rest der Pflanze zerkleinern und kompostieren.

Samentütchen Nr. 18.6. Sonnenblume (siehe unter Zier- und Heilpflanzen)

Samentütchen Nr. 18.7. Winterwicke

Anbau: Die Aussaatzeit ist zwischen Juni und September. Der Samen sät man 3-4cm tief aus. Die Winterwicke zählt mit ihren tief reichenden Wurzeln zu den Winterzwischenfrüchten, die den Boden am stärksten mit leicht verrottbarer organischer Substanz anreichert. Hervorragende Vorfrucht für Starkzehrer. Saattiefe: 2-5 cm. Tiefreichende Wurzeln hinterlassen viel leicht verrottbare organische Substanz im Boden. Stickstoffsammler. Sie bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, humose, sandig-lehmige Böden in halbschattiger bis sonnige Lage. Sie ist sehr trocken-resistent.

Pflege: Pflanzen für die Gründüngung sind nicht anspruchsvoll. Das Erdreich muss ein wenig vorbereitet werden: Unkraut sollte entfernt werden, die Erde muss oberflächlich aufgelockert werden. Dann wird das Saatgut ausgebracht. Gleichmäßig auf dem Land ausstreuen und mit der Harke leicht einarbeiten. Danach ist angießen ratsam. An extrem trockenen Tagen ist es notwendig zu wässern, damit der Gründünger besser wächst. Mehr Pflege ist gar nicht nötig.

Saatguternte: Nach der Befruchtung bilden sich Hülsenfrüchte, die bis zu 10 erbsenähnliche Samen enthalten. Wenn die Schoten braun und trocken sind, kann der Samen geerntet werden.

Samentütchen Nr. 23 Sonnenblume

Anbau: Die Saattiefe für Sonnenblumen beträgt 3 bis 5 cm. Achten Sie darauf, dass pro Quadratmeter nicht mehr als 4 Pflanzen stehen, denn der Pflanzabstand beträgt je nach Wuchshöhe verschiedener Arten zwischen 40 und 80 cm. Gegebenenfalls müssen Sie die Pflanzen nach dem Keimen hier noch einmal pikieren und auf einen gebührenden Abstand vereinzeln. Mit einer großzügigen Erstbewässerung ist die Aussaat dann beendet. Die Aussaat soll im April bei einer Bodentemperatur von 7 bis 8°C erfolgen. Die Sonnenblume verträgt bis zum 4-Blattstadium leichten Frost. Die Saattiefe für Sonnenblumen beträgt 3 bis 5 cm. Achten Sie darauf, dass pro Quadratmeter nicht mehr als 4 Pflanzen stehen, denn der Pflanzabstand beträgt je nach Wuchshöhe verschiedener Arten zwischen 40 und 80 cm. Gegebenenfalls müssen Sie die Pflanzen nach dem Keimen hier noch einmal pikieren und auf einen gebührenden Abstand vereinzeln. Mit einer großzügigen Erstbewässerung ist die Aussaat dann beendet. Die Sonnenblume liebt nährstoffreiche, warme und sonnige Standorte.

Pflege: Sonnenblumen vertragen keine längeren Trockenperioden und sollten daher bei Bedarf bis zu 2x täglich gegossen werden. Damit die langen Stängel nicht abknicken, stützt man vor allem hohe Arten mit Staudenstützen ab. Bei hohen Sorten der Einjährigen Sonnenblumen haben sich lange Bambusstäbe als Stützen bewährt. Über eine Düngung mit Brennesseljauche freut sie sich.

Saatguternte: Sie brauchen etwas Geduld, bis die Samen reif sind. Am besten warten Sie, bis die Blütenköpfe trocken und gelblich-braun werden. Dann lassen sich reife Kerne bereits durch Klopfen auf die Rückseite des Blütentellers herauslösen. Die Samen sollten Sie trocken, kühl und dunkel lagern oder einfrieren. Beim Einfrieren gehen Schädlinge im Samen kaputt.

Samentütchen Nr. 38 Lauchzwiebeln

Anbau: Je nach Witterung, Sorte und Region können Sie Lauchzwiebeln bereits ab März direkt im Freiland aussäen. Bedecken Sie die Samen mit ein bis zwei Zentimetern Erde. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 30 Zentimeter betragen. Man kann die Lauchzwiebeln aber auch vorziehen.  Ab April können die jungen Lauchzwiebeln dann ins Freiland umziehen. Lauchzwiebeln kann man den ganzen Sommer über direkt aussäen und pflanzen. 

Pflege: Lauchzwiebeln benötigen einen sonnigen, geschützten Standort und einen lockeren, nährstoffreichen Boden. Staunässe bekommt ihnen nicht. Sie sollten sie aber regelmäßig gießen und nur mäßig düngen – wenn überhaupt! Darüber hinaus sind sie in der Pflege recht anspruchslos und insbesondere die späten Sorten gelten als robust. Probleme kann die Zwiebelfliege bereiten.

Saatguternte: Die Samen sind reif, sobald die Kapseln, die aus den Blüten hervorgegangen sind, austrocknen und durch ihr Öffnen schwarzen Samen frei geben. Um die Samen zu ernten, schneidet man die Dolden mit einem Stück vom Stiel ab, gibt sie in einen Leinensack und lässt sie an einem warmen, luftigen Ort trocknen. Damit die Samen in kalten, feuchten Gegenden nicht durch Wind und Regen zu Boden fallen, kann man sie schon früher ernten und die Pflanzen im Trockenen ausreifen lassen.

Samentütchen Nr. 40.Schnittlauch

Anbau: Legen Sie das Saatgut für zwei Wochen bei niedrigen Temperaturen in den Kühlschrank. So bekommt die Pflanze den nötigen Kältereiz. Im Garten kann man Schnittlauch zwischen März und Juli aussäen. Der Boden sollte gut auflockern sein und eventuell mit Kompost und Sand anreichern werden. Die Samen mit 1-2 Zentimetern Erde bedecken und die Saatstelle vorsichtig angießen. Die Erde sollte unkrautfrei und feucht halten werden. Die Keimdauer beträgt etwa 14 Tage.

Pflege: Schnittlauch ist sehr wasserhaltig und muss deshalb regelmäßig gegossen werden. Besonders an heißen Sommertagen braucht das Kraut eine gute Wasserversorgung, da die Halme sonst scharf und strohig werden. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut aus dem Horst, denn selbst ausgewachsen reagiert Schnittlauch darauf empfindlich. Ernten Sie die frischen Halme großzügig, denn nur mit einem regelmäßigen Schnitt bleibt der Horst vital und wüchsig.

Saatguternte: Die Schnittlauch-Samen befinden sich in der Blüte. Es ist also wichtig, dass man die Blüten an der Pflanze vollständig austrocknen lasst. Erst dann sind die Samen weit genug entwickelt, um geerntet zu werden. Anschließend schneidet man die komplette Blüte ab und lasst sie noch ein paar Tage auf Zeitungspapier liegend nach trocknen. Der Schnittlauchsamen muss dann noch herauszulösen.

Samentütchen Nr. 18.8. Leindotter

Anbau: Zur Gründüngung wird der Leindotter zwischen März – Mai oder September – Oktober ausgesät.Der anspruchslose Leindotter mit seinen traubigen Blütenständen mit hell- bis dunkelgelben Blüten ist eine der ältesten heimischen Kulturpflanzen und wird aufgrund der ölhaltigen Samen mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren kultiviert. Die jungen Blätter sind essbar; die Samen können in der Küche verwendet oder Sprossen gezogen werden. Bei Leindotter handelt es sich um eine einjährige und rasch wachsende Pflanze. Er ist ein Lichtkeimer und sollte bei der Ausaat nur dünn mit Erde bedeckt sein. Leindotter ist für eine kurzfristige Begrünung geeingnet. Er hinterlässt eine gute Bodengare. Leindotter ist nicht winterhart und friert sicher ab.

Pflege: Leindotter möchte sonnig und eher Trocken stehen. Er ist ein Schwachzehrer und brauch keine besondere Pflege.

Saatguternte: Samen reifen in kleinen Kapseln und die ganze Kapsel kann geerntet werden.

Samentütchen 18.9 Waldstaudenroggen

Anbau: Mehrjährige, sehr frostharte und anspruchslose Gründüngungspflanze, starke Bestockung und intensive Durchwurzelung des Bodens, gut geeignet als Winterzwischenfrucht, schneller Aufwuchs auch bei Trockenheit. Saattiefe: 1-2 cm. Waldstaudenroggen kann man am besten zweijährig anbauen. Im ersten Jahr arbeitet man das Schnittgut als Gründung unter. Waldstaudenroggen ist sehr frostharte und anspruchslose. Die Pflanze sorgt für eine gute Durchwurzelung des Bodens.  Aussaatzeit: Mitte März – Mitte Oktober. Die Saattief sollte 1-2cm betragen

Pflege: Sie kann  auf fast allen Böden angrbaut werden, nur zu vier Feuchte sollte man vermeiden.

Samenernte: Im zweiten Jahr  kann man die Samenkörner ernten.

Samentütchen 18.10 Phacella

Anbau: Phacelia kann in milden Lagen bereits im März, sonst Ende April direkt ins Beet etwa ein bis zwei Zentimeter tief ausgesät werden. Bei 12 bis 18 Grad Celsius keimen die Samen innerhalb von 14 Tagen. Da die Pflanze kälteempfindlich ist, sollte man mit der Aussaat warten, bis keine Bodenfröste mehr drohen. Als Gründüngungspflanze ist der Bienenfreund hierzulande beliebt. Im Dezember werden die Stängel dann abgeschnitten, das Kraut bleibt auf den Beeten liegen. Im Frühling arbeitet man die Pflanzenreste beim Umgraben mit in den Boden ein. Dies produziert wichtigen Humus. Die nachfolgenden Gemüse profitieren von der tief gelockerten, nährstoffreichen Erde.

Pflege: Phacelia ist recht trockenheitsverträglich und braucht nicht viel Pflege. Nur während der Wachstumsphase sollte eine ausreichende Bewässerung gewährleistet sein. Einmal im Monat kann man den Bienenfreund mit etwas Dünger versorgen, um ihn in Blühlaune zu halten. Um eine Selbstaussaat zu vermeiden, sollte die Pflanze vor der Fruchtbildung geschnitten werden.

Samenernte: Sind  die Samen reif, springen die zweispaltigen, braunen Kapselfrüchte bei Berührung leicht auf. Sofort sind die Samen sichtbar und lassen sich leicht herausschütteln. Nach dem Trocknen können sie dann im nächsten Frühjahr ausgesät werden. In der Regel reift die Saat vom Bienenfreund ungleichmäßig. Unreife Samenkörner sind generell nicht keimfähig, sie reifen auch nicht nach. Das Saatgut dieser Pflanzen ist generell kälte- und frostempfindlich. Bei Temperaturen unter minus fünf Grad sterben sie ab.

Samentütchen 2  Feldsalat

Feldsalat kann auch als Bodenverbesserer eingesetzt werden. Aussaat ist März-April und August-September. Er wurzelt bis zu 70cm tiel und benötigt mittelschwere, feuchte Böden. Er ist winterhart. (weitere Informationen siehe Gemüse: Feldsalat)

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