Vogelschutzgehölze

Vogelschutzgehölze bieten Sichtschutz und Lebensraum

Der Garten ist unser eigenes Stück Natur. Hier wollen wir die Zeit mit unseren Lieben genießen, ungestört vor fremden Blicken. Ein Sichtschutz muss her und das auf heimische Gehölze . Somit bieten wir den gefiederten Freunden einen Lebensraum. Die können diese Brut- und Nahrungsgelegenheit gut gebrauchen – denn im Sommer bieten die Gehölze Schutz durch dichten Bewuchs und Nahrung durch Insekten, im Winter finden die Vögel hier Früchte und Schutz im dornigen und stacheligen Dickicht.

  1. Bodenvorbereitung

Vor dem Pflanzen sollte der Boden gelockert werden. Soll eine Hecke entstehen, sollte die Fläche rund 50 cm breit und je nach Länge der Hecke lang sein. Die Fläche sollte entkrautet und gelockert werden.

 Pflanzen setzen

Vor dem Pflanzen werden die Gehölze etwas gestutzt, damit sie sich auf das Wurzelwachstum konzentrieren können, und die Wurzelballen gelockert. Die Pflanzabstände sollten circa einen Meter betragen, wenn in einer Reihe gepflanzt wird. Wer eine breitere Hecke haben möchte, pflanzt die Sträucher im Zick-Zack und hält etwa 70 Zentimeter Abstand. So hat jeder Strauch genügend Platz, um sich vollständig zu entwickeln. Das Pflanzloch ist in etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen und kann gerne mit Kompost angereichert werden. Das gibt der jungen Pflanze einen Nährstoffschub und sie wächst gut an. Gut, aber vorsichtig festtreten und reichlich angießen. Wer sich für eine Kombination aus verschiedenen Vogelnährgehölzen entscheidet, hat spätestens in zwei Jahren einen bunten Sichtschutz – und im Herbst dann viel Freude an vielen hungrigen gefiederten Besuchern im Garten.

 Pflege

Heimische Hecken muss man im Prinzip gar nicht schneiden. Will man seine neue Errungenschaft aber doch etwas in Form bringen, kann man das mit einem Schnitt im Herbst erledigen.

Natürliche Gartengestaltung ist abwechslungsreich und hilft Vögeln und Insekten.

Grundsätzlich ist eine Hecke, im Sinne des Naturschutzes, um so förderlicher, desto artenreicher sie ist und desto mehr verschiedene Lebensräume abgebildet werden können. Auch die Versorgung mit Beeren und Früchten sowie die reiche Blütenbildung mit Pollen und Nektar sind dabei beachtenswert.

Bei diesen Hecken handelt es sich in der Regel um eher frei wachsende Hecken, die in soweit gepflegt werden, dass ab und zu Gehölze ausgelichtet werden oder auf den Stock gesetzt werden. Außerdem können störende Zweige entfernt werden, um beispielsweise den Abstand zu Nachbargrundstücken einzuhalten.

Wer eine frei wachsende Hecke im Garten gestalten möchte, sollte Höhe und Breite der erwachsenen Gehölze berücksichtigen, um nicht zu stark in den natürlichen Habitus der Gehölze eingreifen zu müssen.

Außerdem sollte man sich vorher den Habitus der Pflanzen genau anschauen, manche Gehölze wachsen als baumartige Sträucher, haben also mehrere Stämme und sind unten eher kahl. Bei diesen Gehölzen ist eine Vorpflanzung von kleineren Sträuchern ratsam.

Zwischen den Sträuchern und dem Zaun sollte eine zusätzliche Lücke bleiben – zwischen 80 und 100cm sollten zusätzlich eingeplant werden, diese dienen als Puffer und begehbarer Weg zur Pflege.

Hier eine Auswahl von Sträuchern:

•        Feuerdorn (Pyracantha coccinea)

Er wird 1-3 Meter hoch. Die Früchte sind für den Menschen ungenießbar. Die Blüte im Mai ist weiß und bietet viele Pollen für Hummeln und Bienen. Die Früchte werden gern von Vögeln gefressen und der gesamte Strauch wird auch gern als Nistplatz genutzt, da die Dornen des Strauches mögliche Fressfeinde abhalten können.

•        Falscher Jasmin oder Pfeiffenstrauch (Philadelphus coronarius)

Etwa 2 Meter hoch mit eher schmalem Wuchs, um die 120 cm. Es gibt viele Zuchtsorten mit gefüllten Blüten, diese sollte man meiden, da diese keinen Wert als Bienen- und Hummelnährgehölz haben. Auf dem Pfeiffenstrauch fühlen sich Blattläuse wohl, diese werden gern von Vögeln verspeist. Blüht zwischen Mai und Juni.

•        Liguster

Der Liguster wird, wenn man ihn lässt, bis zu 5 Meter hoch. Er ist eine beliebte Heckenpflanze, wird in der regel aber als Formgehölz verwendet und stark geschnitten. Schneidet man den Liguster weniger, bildet er weiße Blüten mit viel Nektar im Juni. Diese sollte man auf keinen Fall pflücken und in die Vase stellen. Sobald die Blüten gepflückt sind, beginnen sie zu stinken. Die schwarzen Beeren, die sich nach der Blüte bilden, sind für Menschen giftig, werden aber gern von Vögeln wie der Amsel und dem Gimpel gefressen.

•        Deutzie (Deutzie scabra)

Sie wird etwa 2 Meter hoch und blüht rosa bis weiß in Mai und Juni. Die Blüte bietet viel Nektar für Insekten. Die Deutzie gibt es auch im Kleinformat (Deutzia rosea), dann wird sie nur 110 cm breit und 130 cm hoch.

•        Schneebeere (Symphoricarpos rivularis)

Ein kleiner Strauch mit 1-2 Metern höhe, der zwischen Juni und Oktober blüht. Die Blüte ist rosa und hat viel Nektar und Pollen. Da der Strauch so spät im Jahr blüht ist er eine gute Ergänzung zu den vielen Frühjahresblühern. Die gemeine Schneebeere (Symphoricarpos albus laevigatus) wird etwas größer, mit einer Breite von bis zu 180 cm und einer Höhe von 200-300 cm. Drosseln und Finken fressen die Beeren, bevorzugen aber andere Sorten mehr.

•        Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)

Die Heckenkirsche wird bis zu 3 Metern hoch und breit und blüht gelblich zwischen Mai und Juni. Während der Blüte liefert sie viel Nektar und Pollen. Dieses Gehölz benötigt so gut wie keine Pflege. Bei Regen, Hitze und Trockenheit benötigt sie keinen weiteren Pflegemaßnahmen. Wer will, mulcht den Boden, solange die Pflanze noch klein ist.

•        Weißdorn (Crataegus laevigata)

Wird zwischen 2 und 10 Metern hoch und wächst in der Regel eher sparrig. Die Blüte ist zwischen Mai und Juni und bietet viel Nektar und Pollen. Im Weißdorn nisten gern Vögel, wie die Heckenbraunelle und die Nachtigall. Die Beeren des Weißdorns werden gern von Amseln, Kernbeissern und Mistdrosseln gefressen.

•        Wildrosen

Es gibt sie zwischen einem Meter Höhe und bis zu 2 oder 3 Metern Höhe und Breite je nach Alter und Boden. Die Blüten sind für Insekten wichtige Nährstoffquellen und die Vögel freuen sich über die Hagebutten im Herbst. Dürfen die Wildrosen wuchern und wachsen, bilden sich darin versteckte Möglichkeiten zum Nisten. Bei Blattlausbefall freuen sich Vögel über die zusätzlichen Proteine.

•        Schwarzdorn, Schlehe (Prunus spinosa)

Wird bis zu 3 Meter hoch, blüht zwischen März und April. Die weiße Blüte hat viel Nektar und Pollen. Ab August bis in den späten Winter hinein hängen die bläulichen Steinfrüchte am Schwarzdorn. Vögel fressen diese Früchte gern.

•        Zierjohannisbeere (Ribes Sanguineum)

Wird bis zu 3 Meter hoch, die Früchte sind im Gegensatz zur Gartenjohannisbeere nicht essbar. Die Zierjohannisbeere blüht zwischen März und April rot. Die Blüten produzieren viel Nektar und Pollen und sind daher ein wichtiges Nährgehölz. Die Früchte werden von den Vögeln trotz ihres uninteressanten Geschmackes, gern gefressen.

•        Fingerstrauch (Potentilla fructiosa)

Es gibt verschiedene Sorten, manche werden nur knapp 40 cm hoch, andere bis zu 150 cm. Der unkomplizierte Kleinstrauch blüht zwischen Mai und Oktober mehrfach im Jahr gelb.

•        Roter Hartriegel

Wird bis zu 5 Meter hoch und blüht im Mai und Juni weiß, die Blüte bietet viel Nektar und Pollen. Die schwarzen Beeren reifen im August und September sind für den Menschen ungenießbar, werden aber gern von Vögeln angenommen.

•        Duft- oder Winterschneeball (Virburnum bodnantense)

Eine tolle Ergänzung dank ihres Blühzeitraumes, der zwischen November und April liegt. Die Blüte bietet viel Nektar. Die roten Früchte werden von Vögeln verspeist, sollten aber diesen überlassen werden. Für Menschen ist fast alles am Strauch giftig: Früchte, Rinde und Blattwerk.

•        Kornelkirsche (Cornus mas)

3-6 Meter hoher, baumartiger Strauch. Blüht im März und April und hat viel Nektar. Die Früchte schmecken etwas nach sauren Kirschen. Kein Wunder, dass die Früchte auch Vögel in den Garten locken.

•        Zierquitte (Chaenomeles)

Wird bis zu 150 cm hoch und blüht zwischen März und April in rot, weiß und orange. Die Blüten bieten viel Nektar und viele Pollen. Die Früchte werden von Vögeln nach den ersten Frösten gefressen, erst dann ist die Frucht weich genug zum verspeisen.

•      Straucheibisch (Hibiscus syriacus)

Wird zwischen einem und maximal 3 Meter hoch. Die Blüten sind blau, rosa oder rot, je nach Sorte. Die Blüte zwischen Juli und August bietet viel Nektar.

•        Felsenbirne (Amelanchier ovalis Med.)

Die Felsenbirne wird 2-4 Meter hoch und produziert essbare Früchte, die vergleichbar sind im Geschmack wie Heidelbeeren. Die Blüte im April bietet viel Nektar. Wer nicht schnell genug erntet, bekommt keine Früchte – denn diese sind bei Vögeln äußerst beliebt. Genau die richtige Pflanze für einen Nährgarten für Tiere.

Weitere Sträucher:

  • Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii)Dieser Strauch wird jedes Jahr zurück geschnitten und wird dann zwischen 2 und 3 Metern hoch. Er blüht recht spät im Jahr, zwischen Juli und September. Der Schmetterlingsstrauch lockt eben diese Schmetterlinge, aber auch Bienen und Hummeln mit seinen nektarreichen Blüten an. Es gibt verschiedene Blütefarben im Handel.Für Raupen und damit auch für Vögel ist der Schmetterlingsstrauch ziemlich uninteressant, deshalb sollten auch andere Gehölze gepflanzt werden.
  • Schlehe (Prunus spinosa):Besonders hübsch sind die Blüten der Vogelschutzpflanze, im Herbst bildet sie dann die bekannten Schlehenfrüchte. Den Zweitnamen Schwarzdorn verdankt sie den dunklen Dornen an ihren Zweigen.
  • Berberitze (Berberis vulgaris):Der bis zu drei Meter hoch wachsende Strauch duftet stark und blüht von Mai bis Juni. Ab August trägt er rote bis zu einem Zentimeter lange Beeren.
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus): wird aus gutem Grund auch Rotkehlchenbrot genannt: Der possierliche Gartenvogel kann den leuchtenden, einer priesterlichen Kopfbedeckung ähnelnden Früchten nicht widerstehen. Nebenbei sorgt es für die Verbreitung des bis zu vier Meter hohen heimischen Wildgehölzes, dessen Früchte für uns Menschen hochgiftig sind. Die Samen werden über den Vogelkot ausgeschieden und mit etwas Glück keimen sie. Auf diese Weise profitieren viele Fruchtgehölze von den fliegenden Erntehelfern.

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