Doppeltes Primelvergnügen: Premiere im Haus, zweiter Frühling im Garten
Winter ade, möchte man singen, wenn uns in den Blumengeschäften oder in den Gartencentern in goldgelb, orange, verschiedenen Blau-, Violett- und Rosatönen, in roten und rostigen Nuancen und in Weiß die Primeln entgegen lachen. Palettenweise möchte man sie nach Hause tragen, um draußen die bis dato verwaisten Schalen, Töpfe, Kästen zu bepflanzen und den Frühling herbeizuzaubern. Denn die Primel, die uns als Topfpflanze so bezaubert, ist ja eine Staude und sogar winterhart. In erster Linie werden die großblumigen Hybriden von Primula acaulis bzw. Primula vulgaris von Dezember bis April als Lückenbüßer vermarktet, für halbschattige Gartenplätze. Aber nicht nur dort sind Primeln prima. Jetzt kann man drinnen im Haus der schönsten Primellust frönen, einfach nur in der Lieblingsfarbe oder in verschiedenen Nuancen einer Farbrichtung oder in lustigem Kunterbunt. Vielleicht auch ganz in Weiß mit kleinem oder großem unterschiedlich getöntem „goldigen“ Herzchen?
Die Qual der Wahl ist bei den prächtigen Farben ebenso groß wie bei der Suche nach einem besonderen, ausgefallenen Pflanzgefäß. Eine Suppenterrine, Keramikschüssel oder gar ein Nachtgeschirr? Alles schon mal dagewesen. Vorzüglich eignen sich Körbe in jeder Form, Körbe, die sich mit Heu, Stroh und/oder trockenen Gräsern, mit Ranken, biegsamen Zweigen, Bändern und Borten und Kordeln natürlich „aufmotzen“ lassen.
Mit perforierter Folie ausgeschlagen, wird jeder Korb zum Pflanzgefäß. Für welches Gefäß Sie sich auch entscheiden: Es kann nur vorübergehend als Primelquartier dienen. Denn nach der Blüte sollten die vor kultivierten Primeln an ein halbschattiges Plätzchen in den Garten gesetzt werden. Dort erleben sie ihren zweiten Frühling. Man kann sich eine kunterbunte Primelecke einrichten, die Jahr für Jahr all die „Frühchen“ vom Zimmerintermezzo aufnimmt, denn zum Wegwerfen sind sie wirklich zu schade.
Neues Samenmaterial
Wir haben neues Samenmaterial erhalten. Wer beim Eintüten helfen möchte ist herzlich willkommen. Bei Interesse bitte melden bei: maria@stadtpflaenzchen.de oder einfach vorbei kommen in der Stadtbibliothek in Emmendingen, Landvogtei 8
Die nächsten Treffen finden statt am Dienstag, 28.3. um 14.30 Uhr in der Stadtbibliothek. Über möglichst viele hilfreiche Hände freuen wir uns.
Haben Sie Fragen oder Anregungen? Dann schreiben Sie uns. Kontakt
Von Februar bis Juli und von September bis November treffen wir uns immer dienstags in der Stadtbibliothek beim Saatgutregal. Kommen Sie einfach vorbei oder melden Sie sich bei uns, wenn Sie ein spezielles Anliegen haben.
Das gemeinsame Eintüten, Tauschen und Verbreiten von samenfestem Saatgut dient dem Ziel, die Biodiversität zu fördern und den Einsatz von chemischen Pestiziden und gentechnisch verändertem Saatgut zu reduzieren. Es treffen sich Menschen, die Saatgut haben oder erwerben möchten, um es gemeinsam in Tütchen zu verpacken, zu beschriften und auszutauschen.
Bei den treffen werden Wissen und Erfahrungen über den Anbau von verschiedenen Pflanzenarten geteilt und die Zusammenarbeit und Solidarität unter den Teilnehmenden gefördert. Die Terffen tragen dazu bei, die lokale Verfügbarkeit von samenfestem Saatgut zu erhöhen, was die Pflege und Erweiterung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Gartenlandschaft unterstützt.
Das gemeinsame Eintüten von samenfestem Saatgut kann auch dazu beitragen, alte, traditionelle oder regionale Sorten zu erhalten, die aufgrund der Dominanz von großindustriellen Landwirtschaftssystemen in Vergessenheit geraten sind. Es ist eine Möglichkeit, die Kontrolle über unsere Lebensmittelversorgung zurückzugewinnen und unsere Abhängigkeit von wenigen großen Saatgutunternehmen zu reduzieren.